14 Tage Argentinien im September/Oktober 2002

Argentinien ist, seitdem im Dezember 2001 ein Massenaufstand die Regierung aus dem Amt jagte, in die internationalen Schlagzeilen geraten. Der Aufstand kam nicht von ungefähr: schon seit Jahren trieb die neoliberale Wirtschaftspolitik das Land in die Dauerkrise, deren Kosten wie üblich auf die Bevölkerung abgewälzt wurden. Vor allem seitens der Arbeitslosen gibt es seit Langem militanten Widerstand und Ansätze sozialer Selbstorganisierung. Als mit dem Einfrieren der Sparkonten auch die letzten Reserven der Mittelklasse angegriffen wurden, explodierte das Pulverfass. Bis jetzt ist es keinem Versuch des politischen Krisenmanagements gelungen, erneut die Hegemonie in der Gesellschaft zu erlangen.

Die Bevölkerung Argentiniens konzentriert sich in großen Teilen im Großraum Buenos Aires, im Gegensatz zu vielen Ländern Lateinamerikas sind die sozialen Beziehungen schon seit langem kapitalisiert. Ein Ergebnis davon ist eine lange Tradition proletarischer Kämpfe, die auch die verschiedenen Militärdiktaturen nicht auslöschen konnten. Die letzte Diktatur, eine der brutalsten, endete für die Militärs nach dem Debakel des Falkland-/Malvinenkrieges mit dem Verlust jeglichen Ansehens in der breiten Mehrheit der Bevölkerung, aber hinterließ auch Tausende „Verschwundene“ und Ermordete und bereitete eine neoliberal umgebaute Wirtschaft vor.

Wir wollen uns mit Personen und Gruppen aus den verschiedenen Spektren politischer und sozialer AkteurInnen treffen. Welche Perspektiven hat der Aufstand vom Dezember für die verschiedenen AkteurInnen eröffnet? Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Nachwirkung und Auseinandersetzung mit der Militärdiktatur liegen.

Unsere Partnerorganisation ist die linke Frauenorganisation „Mujeres Trabajando“, zudem stehen wir mit weiteren spannenden Gruppen und Personen in Kontakt. Wer will kann die Reise verlängern (oder eher fliegen). Spanisch zu sprechen schadet nicht, ist aber nicht notwendig, da alles übersetzt wird.

TeamerInnen: Olaf Berg, Helen Schwenken

Zeitraum: 20.9.-5.10.2002 (Verlängerung möglich)

Ort: Buenos Aires

Teilnahmebeitrag: ca. 850 Euro, darin enthalten: Flug, Übernachtung, Vorbereitungsreader, -treffen

Info und Anmeldung: lateinamerika @ iak-net.de

Argentinien: Protest und Krise
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