Israel und Palästina – Über die Erinnerung in die Zukunft

Wir wollen gemeinsam Israel und Palästina bereisen, um uns selbst ein Bild der komplexen Verhältnisse zu machen und mit Menschen und Organisationen vor Ort ins Gespräch kommen. Unser Ziel ist es, uns mit unseren eigenen Positionen bezüglich des Israel-Palästina-Konflikts auseinandersetzen, ebenso wie mit den historischen Hintergründen und den Erinnerungskulturen beider Nationen.

Fotografie einer Bansky-Zeichnung an der Mauer
Politische Reise nach Israel vom  17. bis 24. November 2019

Die Gründung des Staates Israel 1948 stand im Schatten der Shoah, und wenn in Israel der Unabhängigkeitstag gefeiert wird, wird aus arabischer Perspektive an die Nakba (= Katastrophe) erinnert.

Hier wird deutlich, wie das Fundament dieses relativ jungen Staates auf sich widersprechenden Erinnerungs-Säulen basiert. Auf der einen Seite das Narrativ einer phönix-gleichen „Wiederauferstehung aus der Asche“ nach Jahren der Vertreibung und Vernichtung, auf der anderen Seite das Narrativ von Vertreibung aus der Heimat, von Landnahme und Eroberung.

Wie wirken sich diese unterschiedlichen Perspektiven auf den Alltag in Israel aus? Welche komplexeren historischen Zusammenhänge und divergierenden Geschichten bleiben unter dem jeweiligen nationalen „Master-Narrativ“ verborgen?

Welche Perspektiven für eine mögliche friedliche Zukunft können unter den gegebenen Bedingungen entwickelt werden? Wie sieht die gelebte Realität 70 Jahre nach der Staatsgründung aus?

Auf unserer Reise werden wir mit unterschiedlichen jüdischen, arabischen/ palästinensischen sowie jüdisch-arabischen Organisationen sprechen, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte, dem Ausarbeiten von Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft sowie der (lokalen) israelisch-arabischen Zusammenarbeit beschäftigen.

So wollen wir dem oft verzerrten, limitierten Bild des Konflikts, wie wir es aus der Ferne bekommen, die komplexen Realitäten in Israel selbst entgegensetzen.

Schwerpunktmäßig werden wir uns auf der Reise mit der Erinnerungskultur und dem Israel-Palästina-Konflikt beschäftigen, dabei aber auch generelle Einblicke in das Leben in Israel gewinnen und eine auch landschaftlich vielseitige Reise zusammenstellen mit Aufenthalten in Tel Aviv, Jerusalem und der Westbank.

Zu Besuch bei Beduinen in der Negev-Wüste

Geleitet wird die Reise von Hanoch Katsir und Bettina Ritter.

Hanoch Katsir lebt in Israel und engagiert sich seit Jahren in interkulturellen Begegnungs- und Austauschprojekten getragen von der Motivation, ’seine‘ Kultur anderen näher zu bringen und so zur besseren Verständigung beizutragen.

Bettina Ritter hat 5 Jahre in Israel gelebt und ist im Moment dabei, sich in Deutschland zu re-integrieren. Für sie liegt der Schwerpunkt in der deutsch-israelischen Begegnungsarbeit immer darauf, ’sich selbst über den Spiegel des Anderen zu sehen‘.

Zusammen haben wir etliche deutsch-israelische Jugendbegegnungen geleitet, bevor wir begonnen haben, Reisen für Erwachsene zu organisieren, in denen es möglich ist, inhaltlich Themen zu vertiefen und einen regen Austausch innerhalb einer heterogenen Gruppe von Reisenden zu führen.

Wir freuen uns immer wieder über die Gelegenheit, zusammenzuarbeiten und einen offenen Raum der Begegnung und Horizonterweiterung zu schaffen.

Uns ist es wichtig, die Reise als gemeinsame Erfahrung zu verstehen, an der jede*r gleichermaßen beteiligt ist und in der unterschiedliche Bedürfnisse wertfrei nebeneinander Raum finden.

Reisedaten: 17.11.- 24.11.2019

Teilnahmebeitrag: 1.350 Euro

Im Preis enthalten sind Hin-und Rückflug, Unterkunft im Mehrbettzimmer (Doppel- oder Einzelzimmer mit Aufschlag im Einzelfall möglich) inklusive Frühstück, Transport von Ort zu Ort im Minibus, Vorträge, Führungen, Unterstützung der Organisationen, die wir besuchen, Begegnungen, Begrüßungsessen, teilweise Verpflegung unterwegs. Voraussichtlich werden wir eine Nacht in einer eher einfachen Unterkünften bei Beduinen in der Negev-Wüste verbringen. Die restlichen Nächte werden wir in Hostels oder AirBnB-Unterkünften in Tel Aviv, Jerusalem, event. einem weiteren Ort verbringen.

Ein Solidaritätstopf ist vorhanden, bei finanzieller Enge wendet euch bitte vertraulich an uns.

Bildungsurlaub:Die Reise ist als Bildungsurlaub nach dem Berliner Bildungsurlaubsgesetz anerkannt. Ob die Reise in anderen Bundesländern auch anerkannt wird, muss im Detail geklärt werden.

Weitere Infos, Nachfragen und Interesse-Bekundungen bitte unter: israel@iak-net.de

 

Israel und Palästina 2019: Über die Erinnerung in die Zukunft
Markiert in:     

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert