Haifa, Tel Aviv, Jerusalem
Voraussichtlich 25. Dezember 2006 bis 4. Januar 2007
Israel als Einwanderungsland

Israel ist per Verfassung eine Einwanderungsgesellschaft. Jüdinnen und Juden aus aller Welt soll es möglich sein, in Israel einzuwandern und dort als StaatsbürgerInnen zu leben. Dieses Konzept ist einmalig in der Welt und war immer wieder Anlass, Israel zu diffamieren. Auf der Reise wollen wir uns jedoch damit beschäftigen, wie das Leben in Israel als interkultureller Gesellschaft aussieht und wie das Zusammenwachsen dieser unterschiedlichen Menschen zu einer Gesellschaft funktioniert. Neben westeuropäischen, russischen, osteuropäischen, sephardischen und orientalischen Jüdinnen und Juden wird auch das Leben von arabischen Israelis und ihre Teilhabe an der Gesellschaft betrachtet. Außer jüdischer Alija findet auch Einwanderung von GastarbeiterInnen und Arbeitskräften ohne Aufenthaltsgenehmigung sowie von Flüchtlingen statt. Welchen Status haben sie und wie sieht ihr Leben aus? Welche unterschiedlichen kulturellen und religiösen Bezüge werden in der Politik und der Parteienlandschaft angesprochen?

Auch in Bezug auf historisch-politische Bildung über den Holocaust mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Einwanderungsgesellschaft ergeben sich eine Reihe von Fragen: Wie kann in interkulturellen Gruppen eine historische Tragödie zum Thema gemacht werden, die einige Angehörige der Gesellschaft nicht aus der eigenen Familiengeschichte kennen? Wie sieht der Umgang mit arabischen Kindern und Jugendlichen aus, die eine andere Rezeption der Staatsgründung Israels vermittelt bekommen, und wie sensibilisiert man sie für den Holocaust? Über den israelischen Kontext hinaus werden wir uns damit auseinandersetzen, was daraus für die Situation in Deutschland gelernt werden kann.

Mit diesen und ähnlichen Fragen und Themen wollen wir uns in Gesprächen und Besuchen bei verschiedenen Organisationen und unserem Partner, dem Rutenberg-Institut, beschäftigen.

Diese Begegnung richtet sich an jüngere MultiplikatorInnen der politischen Bildung, die sich bereits in der historisch-politischen Bildung auskennen und bereit sind, sich intensiv bei Vorbereitungstreffen und darüber hinaus auf die Reise vorzubereiten und aktiv an der Nachbereitung mitarbeiten. Die Anerkennung der Existenz Israels ist Vorraussetzung zur Teilnahme, ebenso die Fähigkeit zu Sensibilität und Belastbarkeit. Zeit für touristisches Programm besteht während der Reise kaum, es kann aber eine Verlängerung des Aufenthaltes (d.h. ein anderer Flugtermin) bei rechtzeitiger Anmeldung gebucht werden.

Teilnahmebeitrag, sofern Fördermittel bewilligt werden: Voraussichtlich ca. 650-750 Euro. Darin enthalten sind Vorbereitungsseminar und -reader, Fahrtkosten und Unterkunft.

Teamerin: Claudia

Israel als Einwanderungsland

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