Past and Future — 30 Jahre demokratische Wahlen am Kap der guten Hoffnung

Politische Reise nach Südafrika vom 10. bis 26. Oktober 2024

In diesem Jahr feiert Südafrika 30 Jahre demokratische Wahlen – dieses Ereignis nehmen wir zum Anlass, um einen Blick auf die Geschichte, die Gegenwart und natürlich auch die Zukunft des Landes zu werfen.

Die Regenbogennation am Kap – das ist Südafrika, gelegen am südlichsten Teil des afrikanischen Kontinents. „Die ganze Welt in einem Land“, heißt es in den Reisekatalogen – und das kommt nicht von ungefähr. Auf einer Fläche von 1.221.037 km² leben mehr als 60 Millionen Menschen, die elf verschiedene Sprachen sprechen. Die Regierung des Landes sitzt in Johannesburg in der Provinz Gauteng, das Parlament jedoch ist in Kapstadt direkt zwischen dem Atlantischen Ozean im Westen und dem Indischen Ozean im Osten beheimatet. Staatsoberhaupt und zur gleichen Zeit Regierungschef ist Präsident Cyril Ramaphosa, ein ehemaliger enger Verbündeter von Nelson Mandela.

Bereits nach Gründung der Südafrikanischen Union im Jahre 1910 wurde die noch heute spürbare Rassentrennung eingeleitet, welche alle Rechte der schwarzen Bevölkerungsmehrheit beschnitt. Im Jahr 1948 – zur Gründung der Republik – verabschiedete die rechtskonservative Nationale Partei Gesetze zur Segregation verschiedener Bevölkerungsgruppen, das System Apartheit. Ideologische Voraussetzung dieser Diskriminierung war die Einteilung der Bevölkerung in „Rassen“. Der Widerstand organisierte sich in Form des „African National Congress“ (ANC). Nelson Mandela und seine Comrades (Genoss:innen) organisierten massenhafte Proteste – der Rest ist Geschichte. Auf dieser Reise besuchen wir Orte der Gefangenschaft und des Widerstandes und treffen Zeitzeug:innen, die uns mit ihren Geschichten in die noch junge Vergangenheit des Landes nehmen.

Südafrika gehört als einziges Land auf dem afrikanischen Kontinent zu den G20-Wirtschaftsmächten und wird aufgrund seiner dynamischen Wirtschaftsentwicklung zu den BRICS-Staaten gezählt. Es ist eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen und der Sitz des Parlaments der Afrikanischen Union befindet sich in Johannesburg-Midrand. Die Universität Kapstadt gilt laut THE als beste Universität Afrikas, die Technische Universität Tshwane in Pretoria ist eine der größten Universitäten des Kontinents. Dennoch lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2022 bei offiziell knapp 30 Prozent (die höchste Zahl auf dem gesamten afrikanischen Kontinent). Fast jede:r zweite:r Jugendliche ist arbeitslos; rund 13 Millionen Menschen leben – mehr schlecht als recht – von Sozialhilfe. Der Gini-Koeffizient, als Maß für das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich bei Einkommen und Konsum, gehört zu den höchsten weltweit. Und dass, obwohl Südafrika seit Jahren an der Spitze der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder des Kontinents und teilt sich diese Position lediglich mit Nigeria und Ägypten.

Welche Lösungen gibt es für diese Herausforderungen? Sind staatliche Programme oder (internationale) private Investitionen die Lösung? Wir lernen spannende Initiativen und Projekte kennen, die den Ansätzen des Social Entrepreneurship folgen und Menschen eine Chance auf eigenes Einkommen bieten.

Südafrika als der wichtigste wirtschaftliche Partner Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent (Exportvolumen von rund 9 Milliarden Euro) ist auch eines der Länder mit den meisten Partnerschaften zwischen Akteuren der Zivilgesellschaft. Während der vielen Jahre der Apartheid unterstützten internationale Organisationen und Initiativen die Menschen am Kap bei ihrem Kampf um die Freiheit und Gleichberechtigung, viele davon aus Deutschland. Auch nach dem Ende der gesetzlich verankerten Rassentrennung lebte diese Zusammenarbeit in Form von Projektkooperationen und Lernpartnerschaften weiter.

Zum Ablauf der Reise

Wir treffen uns mit Vertreter:innen der sogenannten „Generation Born Free“. Wie leben junge Menschen in dem Land, das als Regenbogennation bezeichnet wird? Welche Perspektiven haben sie in einem Land, das mit seiner ethnischen und kulturellen Vielfalt eine der vielfältigsten Nationen der Welt ist? Wir besuchen engagierte Projekte, die – vor allem junge – Menschen dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen. Past and Future – was können wir voneinander und miteinander lernen?!

Vor der Anmeldung bieten wir – voraussichtlich Mitte März – ein Online-Treffen an, um Fragen zum Programm und zur Organisation zu besprechen. Außerdem versuchen wir Anregungen und Wünsche der Mitreiseidenden in die Planung aufzunehmen. Im August findet ein (hybrides) Vortreffen statt, in dem wir die Details der Zeit in und um Cape Town vorstellen und erste inhaltliche Schwerpunkte bearbeiten. 

Über kurze Inputs oder andere aktive Beiträge der Teilnehmenden sowohl in der Vorbereitungsphase als auch während der Reise freuen wir uns sehr – genauso wie über Berichte über das Erlebte. Vor Ort planen wir immer wieder Möglichkeiten zum Austausch und der Reflektion innerhalb der Gruppe über das Erlebte. Ein Engagement für die internationalen Kooperationen sowie die Vernetzung mit den besuchten Projekten und Initiativen – gerne eingebunden in die Arbeit des Südafrika Forum NRW – können wir uns gut vorstellen.

Diese Südafrika-Reise ist in diesem Jahr das erste Mal Teil des Programms des IAK. Wir freuen uns daher besonders auf interessierte Teilnehmer*innen und lebendige Diskussionen – sowohl in der Vorbereitung und vor allem während der Reise.

 

Termin

10. bis 26. Oktober 2024 (Voraussichtlich)

 

Reiseleitung

Vera Dwors und Dorothee Tiemann

Vera Dwors lebt mitten im Ruhrgebiet und arbeitet seit 2007 als Promotorin für Entwicklungspolitische Bildung – ihr Schwerpunkt dabei die Koordination des Südafrika Forum NRW. Sie berät Interessierte, bietet Bildungsmodule für Schulen die Erwachsenenbildung an, vernetzt Vereine und Initiativen, entwickelt Projekte und organisiert Austausche – immer mit Fokus auf die aktuelle Lage im Land am Kap der Guten Hoffnung und in enger Kooperation mit ihren Kolleg:innen in Südafrika.

Dorothee Tiemann ist Diplom-Geographin mit Schwerpunkt Landschaftsökologie und arbeitet seit mehreren Jahren als Fachberaterin in der Kinder- und Jugendförderung. Darüber hinaus engagiert sie sich als Fachauditorin im Rahmen der NRW-Zertifizierung Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dafür, dass außerschulische Bildungseinrichtungen Qualitätskriterien einer BNE gezielt umsetzen. Vormals war sie als Eine-Welt-Promotorin für globales Lernen viele Jahre bei einem entwicklungspolitischen Dachverband tätig.

 

Teilnahmebeitrag

2.750 Euro

Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Hin- und Rückflug, Programmkosten, Transport vor Ort sowie die Unterbringung in Doppelzimmern.

Die Verpflegung ist nur zum Teil im Reisepreis inbegriffen. Während der gesamten Reise werden Einkäufe und Zubereitung von Mahlzeiten in der Unterkunft als gemeinsame Aufgabe von der Gruppe übernommen, das Catering einer jungen NGO genutzt oder gemeinsam lokale Restaurants besucht.

Bildungsurlaub

Auf Wunsch wird für die Reise eine Anerkennung nach dem Berliner Bildungsurlaubsgesetz als Bildungsurlaub beantragt. Eine Anerkennung in weiteren Bundesländern hängt von den dortigen Richtlinien ab.

Anmeldung

Weitere Informationen und Interesse-Bekundung unter suedafrika@iak-net.de.

Interessensbekundungen bitte bis zum 15. März 2024 / Anmeldungen bis zum 01. April 2024.

Südafrika (10.-26.10.2024)

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