Aalam-ordo

Auf unserer politischen Bildungsreise in die zentralasiatische Republik Kirgistan, die als demokratischstes Land der Region gilt, wollen wir junge Menschen kennenlernen, die sich in Kirgistan für soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit engagieren. Dabei wollen wir die Aktivist*innen der ersten Critical Mass-Fahrraddemo Zentralasiens treffen, faire Händler*innen kennenlernen und uns mit jungen Klimaschützer*innen in der Hauptstadt Bishkek austauschen, aber auch bei lokalen Behörden nachfragen, wie sie mit Jugendarbeit und Themen des Umweltschutzes und der Sozialpolitik umgehen.

Kirgistan politisch

Kirgistan verfügt über ausgeprägte zivilgesellschaftliche Strukturen. Lokale Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) profitieren vom Ruf des Landes als einziger Demokratie Zentralasiens, so dass ihnen viele internationale Gelder zur Verfügung stehen.

Ein Basar in Bischkek - IAKDie letzten Parlamentswahlen Kirgistans im Herbst 2015 verliefen nach Einschätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie von NGOs prinzipiell frei, kompetitiv und fair. Bei einer genaueren Analyse wird allerdings deutlich, dass sich die Parteien programmatisch derzeit kaum voneinander unterscheiden. So wurden zum Beispiel Schreibtische und Kühlschränke als Wahlgeschenke für Schulen verteilt und bei unbefriedigendem Wahlergebnis nach den Wahlen wieder eingesammelt.

In Parlament und Regierung Kirgistans sind Frauen stark unterrepräsentiert. Dennoch regierte 2010 bis 2011 eine Präsidentin das Land, und in der NGO-Landschaft spielen sie eine zentrale Rolle.

Kirgistan hat 5,7 Millionen Einwohner*innen, wobei davon ca. 500.000 als Gastarbeiter*innen in Russland leben. Kirgistan ist immer noch ein Land mit einem niedrigen Einkommensniveau (low-income country), dennoch hat sich die Situation für einen Teil der Bevölkerung weiter verbessert, die absolute Armutsrate sank von 23% im Jahr 2004 auf 5% 2011 gemäß Angaben der Weltbank. In letzter Zeit hat sich aber nach dem Absturz der russischen Wirtschaft, von der auch in Kirgistan vieles abhängt, die Situation wieder dramatisch verschlechtert.

Ökologische Herausforderungen

In der Hauptstadt Bischkek führt der zunehmende Autoverkehr immer häufiger zu Stau und starker Luftverschmutzung, aber auch zur Suche nach alternativer Infrastruktur.

Hirten in KirgistanDer Klimawandel macht auch vor Kirgistan nicht halt. Er führt zu einer Veränderung der Bedingungen der Landwirtschaft. In den Gebirgsregionen ist mit dem dauerhaften Abschmelzen von Gletschern zu rechnen. Die somit verringerte Menge regulären Schmelzwassers fehlt in der Landwirtschaft, aber auch in den Wasserkraftwerken, die einen großen Anteil der Stromproduktion Kirgistans bereit stellen.

Geografie: Wildpferde in der Steppe und ein Meer umgeben vom Hochgebirge

Die Reise bietet uns die Gelegenheit, die atemberaubenden kirgisischen Landschaften zu erkunden. Kirgistan besitzt keinen Zugang zum Meer, dafür aber mit 6.236 km² Fläche den zweitgrößten Gebirgssee der Erde, den Issyk-Kul, der gemeinhin von den Einheimischen als Meer bezeichnet wird. Am Ufer des Issyk-Kul - IAKDer Issyk-Kul ist auf unserer Reiseroute fest eingeplant, und dabei wird sich auch Gelegenheit bieten, im kirgisischen Meer zu baden und dabei den Blick auf die  auch im Hochsommer schneebedeckten Berggipfel des Tian-Shan-Gebirges, die bis zu 7.439 m (Dschengisch Tschokusu) hoch aufragen, zu genießen. Dazwischen liegen weite Steppen, in denen auch heute noch Nomad*innen mit ihren Pferde-, Rinder-, Yak- und Schafherden die Sommermonate verbringen.

Termin: 14. – 27.08.2016

Kosten: ca. 1.000-1.200 €. Der Preis beinhaltet ein Vorbereitungswochenende, Flug, Unterkunft und Fortbewegung im Land. Selbst bezahlen müsst ihr vor allem euer Essen.

Bildungsurlaub: Auf Wunsch wird für die Reise eine Anerkennung nach dem Berliner Bildungsurlaubsgesetz als Bildungsurlaub beantragt. Eine Anerkennung in weiteren Bundesländern ist damit meist unkompliziert, hängt aber von den dortigen Richtlinien ab.

Kontakt und Infos: Bitte meldet euch bei Interesse an der Reise bis spätestens 22. Mai 2016 an kirgistan@iak-net.de, um weitere Infos zu bekommen.

Leitung: Romy Werner und Fabian Twerdy

Kirgistan: Sozial und ökologisch – eine politische Reise nach Zentralasien
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2 Kommentare zu „Kirgistan: Sozial und ökologisch – eine politische Reise nach Zentralasien

  • 2. Mai 2016 um 16:20 Uhr
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    Hallo Fabian und Romy,

    hört sich vielleicht komisch an: aber, genau darauf hab ich gewartet. Bitte setzt mich schon mal auf die „Warteliste“. Bin gerade dabei, noch andere Freunde/Kollegen/innen anzusprechen.

    Melde mich in Kürze wegen einer verbindlichen Buchung.
    Gruss
    Marianne

    P-S. Azerbaijan dienstlich war auch schon ganz nett,, a

  • Pingback:IAK Bildungausfenthalt Kirgistan – fs-ethnologie heidelberg

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