Brasilien – Armut und sozialer Ausschluss

Von Mitte September bis Anfang Oktober diesen Jahres gab es eine Reise des IAK e.V. nach Sao Paulo und Rio de Janeiro, die sich mit dem Thema „Armut und sozialer Ausschluss“ beschäftigt hatte. TeilnehmerInnen der Reise wollen nun über ihre Erfahrungen berichten.
Die Reisegruppe traf sich in Brasilien mit verschiedenen interessanten GesprächspartnerInnen – von NGO über Menschenrechtsorganisationen bis hin zu VertreterInnen der Obdachlosen- und Landlosenbewegung.
Ein Schwerpunkt der Reise lag auf dem sozialen Ausschluss armer Bevölkerungsteile in den Großstädten Sao Paulo und Rio, der an dem Phänomen der „favelas“ deutlich festzumachen ist. BewohnerInnen dieser illegalen oder informellen Siedlungen sind verschiedenen Ausgrenzungsmechanismen unterworfen. Aufgrund des medialen Gewalt-Diskurses – dem aber leider auch ein tatsächlich hohes Ausmass an Gewalt zu Grunde liegt – gelten sie grundsätzlich als kriminell und gewalttätig und haben so z.B. bei Bewerbungen auf Jobs schlechte Chancen. Hinzu kommt der Rassismus gegenüber der überwiegend schwarzen armen Bevölkerung. Die Arbeits- und Lebensbedingungen in den favelas sind äußerst prekär und die Staatsmacht beschränkt sich zumeist darauf den sozialen Problemen mit extremer Brutalität zu begegnen. So gehen die meisten Morde in den favelas auf das Konto der Sicherheitskräfte. Aufgrund der Informalität oder Illegalität der Siedlungen sind sie zudem von Räumung bedroht.
Gleichzeitig hat Brasilien eine der fortschrittlichsten Verfassungen. Die Gesetze werden jedoch nicht ausreichend befolgt oder umgesetzt und viele arme Menschen haben kaum die Möglichkeit sich auf ihre Rechte zu berufen und Gerechtigkeit zu fordern. Wir möchten über diese und andere Probleme berichten sowie über die Aktivitäten und Erfolge unserer GesprächspartnerInnen und auch einiges zu den allgemeinen Hintergründen erzählen.

Sonntag, 30.11.08, 14 Uhr in den Räumen der Amadeu-Antonio-Stiftung, Linienstr. 139, SF 4.OG. Bei Interesse: Mail an info (at) iak-net.de. Der Bericht aus Brasilien dauert etwa bis 16 Uhr, anschließend geht der Rest des IAK-Treffens bis etwa 18 Uhr

IAK-Treffen zum Thema „Brasilien – Armut und sozialer Ausschluss“
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