Treffen mit antifaschistischen und antirassistischen Gruppen
Termin: ca. 3.-13. April 2002

Die Globalisierung rollt, und die Auseinandersetzung mit ihren negativen Auswirkungen hat im letzten Jahr auch in Deutschland zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. In Frankreich beschäftigt das Thema die bürgerliche Presse bereits seit einigen Jahren und ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dort lädt Regierungssozialist Jospin Attac zum Tee, während in Deutschland noch die ausgedienten klassischen Sozialdemokraten wie Lafontaine ihre Ansprechpartner sind. Es gilt herauszufinden, ob in Frankreich auch Gruppen zu finden sind, die in ihrer Beteiligung an der Globalisierungskritik über die bloße Sorge um den Sozialstaat hinausgehen und den Staat selbst nicht mehr als erste Appelationsinstanz betrachten. Vor diesem Hintergrund wollen wir die Gewerkschaften zur Ausrichtung ihrer Arbeit gerade im Gegensatz zu ihren unpolitischen Äquivalenten in Deutschland befragen. Bei Treffen mit antifaschistischen und antirassistischen Gruppen soll geklärt werden, inwiefern diese eine grundsätzliche Kritik an staatlicher Formierung für ihre politische Arbeit für notwendig erachten. Daran schließt sich die Frage an, ob und welche Konfliktlinien mit der „Antiglobalisierungsbewegung“ sich für diese hieraus ergeben.

Die Positionierung der dortigen Gruppen zu diesen Fragen interessiert uns besonders, da sie wesentliche Arbeitsfelder auch der bundesdeutschen Linken betreffen. Gerade wie sich die unterschiedlichen geistesgeschichtlichen Traditionen Frankreichs und Deutschlands in der theoretischen Auseinandersetzung mit der Kritik kapitalistischer Vergesellschaftung bemerkbar machen, kann eigene sichergeglaubte Grundlagen in Frage stellen. Uns zieht es in den Süden, primär nach Marseille, nicht nur wegen des antifachistischen Wetters.

Der Teilnahmebeitrag wird ca. 260 Euro betragen. Darin sind enthalten Fahrtkosten, Übernachtung, Vorbereitung und Programmkosten.

Bitte melde Dich bis spätestens 5. März 2002 bei uns. Dann werden die freien Plätze unter den Interessierten verteilt. Wer sich danach meldet, kann nur noch mitfahren, wenn es noch freie Plätze geben sollte.

Info: frankreich@iak-net.de

Frankreich: Bei Jospin zum Tee
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